Doku & Reportage | Am Schauplatz
Die Corona-Krise als Chance für kleine Dörfer: Immer mehr Österreicher verlassen kleinere Städte und siedeln sich in den Dörfern der Umgebung an. Übrig bleiben in den Städten Ortskerne mit leeren Geschäftslokalen und Wohnungen. Die Coronakrise beschleunigt diesen Trend. Findige Bürgermeister von kleinen Gemeinden wissen diese Entwicklung zu nutzen und machen ihr Dorf attraktiv für die Zukunft. Stanz im steirischen Mürztal zum Beispiel, wurde heuer zu einem von 21 Vorzeigedörfern Europas gekürt. Der Grund: ein neues Lebensmittelgeschäft mit regionalen Produkten und neue Wohnungen mitten im Ort. Mitfahrmöglichkeiten über den "Bankerlexpress", ein "Kost-nix-Laden" und der Zusammenhalt der Bevölkerung - unabhängig von Parteizugehörigkeit. Für Dörfer wie Stanz bedeutet Zuzug - und seien es nur drei Familien mehr - ein paar Euro mehr in der Gemeindekassa und vor allem Hoffnung. Zulange schon wurde man bemitleidet, weil die Jungen nicht bleiben wollten und oder konnten, weil es zuhause keine Jobs gab. Viele regionale Händler in Bezirksmetropolen wie Bruck an der Mur hätten zwar Arbeit für ihre Kinder, aber die sind nach dem Studium in der Großstadt nicht an einer Rückkehr in die aussterbende Heimatstadt interessiert. Nachfolger fürs Geschäft sind schwer zu finden. Wenn aber keiner weiter macht, wird es einmal keinen einzigen Greißler, keinen Wirt und auch keinen Schreibwarenhändler mehr geben. Die Städte werden zu Geisterstädten. Am Schauplatz-Reporterin Doris Plank ist quer durch Österreich gefahren und zeigt wie unterschiedlich viele Städte und Dörfer mit den Herausforderungen der Corona-Krise umgehen.